Osteopathische Medizin baut sich auf drei Pfeilern auf:
Der Mensch ist eine Einheit aus Körper, Geist und Seele
Der Organismus verfügt über Selbstheilungskräfte
Struktur und Funktion beeinflussen sich im Körper gegenseitig.
Was ist Osteopathie?
Die Osteopathie ist ein ganzheitliches Behandlungskonzept, das Ende des 19. Jahrhunderts von Andrew Taylor Still (1828-1917), einem amerikanischen Arzt, entwickelt wurde. Dr. Still betrachtete den Körper als Funktionseinheit, die grundsätzlich zur Selbstregulierung und Selbstheilung befähigt ist. Laut osteopathischem Verständnis treten Krankheiten erst dann auf, wenn eine Dysfunktion (Bewegungseinschränkung) die Zirkulation der Körperflüssigkeiten und die Nervenleitung beeinträchtigt. Dr. Still entwickelte zahlreiche Techniken, um Bewegungseinschränkungen im Gewebe aufzuspüren und auf meist sanfte Art zu lösen. 1892 gründete er die „Amerikanische Schule für Osteopathie“ und vermittelte sein Wissen Schülern wie Wiliam Garner Sutherland, der die craniosacrale Osteopathie entwickelte und Jean Pierre Barall, der die viszerale Osteopathie entscheidend vorantrieb. In Europa ist die Osteopathie seit Anfang des 20. Jahrhunderts vertreten und wird als Ergänzung zur Schulmedizin gesehen.
Die 3 Teilgebiete der Osteopathie
Der Körper des Menschen besteht aus über 200 Knochen und mehr als 700 Muskeln.
Die parietale Osteopathie beschäftigt sich mit Störungen des Bewegungsapparates, der aus Knochen, Gelenken, Kapseln, Muskeln und Faszien besteht. Je nach Problem werden Gelenksblockaden, Spannungen in Muskeln und Faszien durch verschiedene Techniken gelöst. Oft liegt die Ursache weit vom Symptom entfernt.
Untersucht und behandelt wird die Eigenbeweglichkeit der inneren Organe und die Mobilität ihrer Aufhänge- und Stützstrukturen. Spannungen in diesen Strukturen, die eventuell durch Narben, Verklebungen, Organsenkungen, Entzündungen,… verursacht werden, können die Funktion der Organe beeinträchtigen und zu Problemen führen.
Zum craniosacralen System zählen der Schädel (=Cranium), das zentrale und periphere Nervensystem mit Gehirn, Rückenmark und Nerven, die Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit einschließlich der zugehörigen Bindegewebshäute, sowie das Kreuzbein (=Sacrum). All diese Strukturen werden untersucht und gegebenenfalls behandelt.